Mechanische Standwaagen bzw. Haushaltswaagen:
Nein, diese Waagen sind nicht nur schön in der Küche anzusehen, sie wiegen stromlos und ganz einfach in ihrer Funktion meist auf 10 Gramm genau. Und wer, bitte schön, ist beim Kochen und Backen genauer als genau?

Die analoge Küchenwaage von STUBE, Modell S im Vorkriegsgewand der 1930er Jahre besticht mit einem einfach cremeweiß lackierten Metallkorpus mit geschwungenen Fußansätzen. Das alte STUBE Logo in dunkelrot-goldener Schrift zeigt das Vorkriegsalter exakt an. Die schwarze, gerade Skaleneinheit ist robust und offen verschraubt an einer geraden Metallführung. Auf der kompakten Haushaltswaage ist alles bis 10kg wiegbar, sogar auf 10g genau. Zudem ist die schwere Edelstahl-Waagschale einserseits abnehmbar, andererseits mit einer TARA Funktion versehen, so dass auch ohne Waagschale gewogen werden kann.

Als weiterführendes Modell der Nachkriegszeit überzeugt diese analoge Waage von STUBE, Modell S, aus den 1950er Jahren in ansprechend hellblauer Farbe mit blauem Gummirand. Die gebogene silber-schwarze Skala ist verborgen an den seitlichen, mit formschönen Edelstahl-Blenden versehenen Skalenhaltern befestigt. Das STUBE Logo bleibt in seiner Form erhalten – jedoch ist die rote Farbe in Schwarz eingefasst. Die spiegelglatte, abnehmbare Edelstahl-Waagschale ist zur Skala hin gerade verlaufend, zur Rückseite nierenförmig verbogen. Die Küchenwaage eignet sich zum Wiegen bis zu 10 kg, auf 10g genau, und das mit feststellbarer Tara.

Das Modell 30 von STUBE nimmt das schnittige 1950er Jahre Design des vorigen Modells S auf: Meist in schlichtem Weiß gehalten mit grauem/schwarzem Gummirand und einer nierenförmigen, abnehmbaren Edelstahl-Waagschale, die jedoch deutlich leichter ist als die Vorgängermodelle. Die verchromte, rot-schwarze, gebogene Skala wird zwar ebenfalls verborgen in den metallenen Seitenhaltern der Küchenwaage gehalten, die jedoch mit den Jahren immer einfacher gestaltet werden. Das neue STUBE Waagen Logo ist erst weiße Schrift auf Schwarz, manchmal plakettenartig (linkes Bild) ausgebildet. In den 70er Jahren wird das Logo ein silberfarbener Aufkleber mit schwarzer Schrift (rechtes Bild). Das Modell 30 kann bis zu 12 kg wiegen, auf 10g genau; mit feststellbarer Fein-Tara an der Skala und herausziehbarer Grob-Tara an der Feststellschraube auf der rechten Seite.

Eine kleine Waage von STUBE, Modell Laga, einmal mit altem 1950er Jahre Logo (links) und modernerem, silberfarbenem Logo aus den 1960er/1970er Jahren (rechts): Beide Waagen überzeugen mit weiß lackiertem Metallkorpus und schwarzer Gummiumrandung, damit die Küchenwaage beim Wiegen nicht unbeabsichtigterweise rutscht. Die schwarz-rot bedruckte, gebogene Edelstahl-Skala ist in weiß lackierten, einfach metallenen Seitenhaltern verborgen, noch mit Logo und Festarretierung der Feintara in den 1950ern (links). Die abnehmbare Edelstahl-Waagschale ist immer rechteckig, jedoch bei der jüngeren Waage aus einem deutlich dünneren Blech (rechts). Mit diesen kleinen, kompakten "Laga" Waagen kann nur bis 5 kg gewogen werden, wie immer bei STUBE Waagen auf 10 g genau.

Die rote Standwaage von STUBE aus den 1970er Jahren kommt deutlich modernisierter als eine Küchenwaage der 1950er Jahre daher: Das rote Metallgehäuse steht auf vier Gummifüßchen (h: 22,5  b: 24  t: 16 cm). Das weiße Zifferblatt mit schwarzen Marken und Zeiger versteckt sich hinter einer Kunststoffscheibe. Die abnehmbare Waagschale aus verchromtem Metall lässt einen beim Kochen und Backen bis 5kg wiegen, auf 20g genau. Die Tarierung der Standwaage ist an einem Drehknopf unterhalb der Waagschale einstellbar.

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Weitere Waagen von anderen Herstellern bestätigen, dass im Design einer Küchenwaage nicht viel Varianz möglich ist:

Starten wir mit einem fast schon antiken Schätzchen: Die mechanische Waage von TRUMPF, Modell "Standard" offeriert wenig Design neben ihrer augenscheinlichen Nutzung in der Küche. Das cremefarben lackierte Metall des Gestells trägt eine abnehmbare Edelstahl-Schale. Die metallene Skala der Küchenwaage ist an ihrem linken Ende mit D.R.G.M. (Deutsches Reich Gebrauchsmuster) und D.R.P. (Deutsches Reich Patent) markiert, also schätzungsweise aus den 1920er bis 1930er Jahren. Trotz ihres antiken Alters kann auf der Küchenwaage bis zu 6 kg gewogen werden, sogar auf 5 g genau, wobei mit einer Tara-Schraube und Feststellklemme alle üblichen Hilfen einer Standwaage vorhanden sind.

Auch dieser Aufbau und Verarbeitung spricht dafür, dass die TACOSA Waage ein Vorkriegsmodell, also aus den 1920er-1930er Jahren, ist. In der üblichen Ausstattung mit cremeweiß lackiertem Metall, silberfarbiger Skala und abnehmbarer Waagschale aus Edelstahl kann auf der Küchenwaage alles zum Kochen und Backen bis 10 kg gewogen werden, auf 10 g genau, sebstverständlich mit Tariergewicht zur Nullstellung (h: 11  b: 29  t: 20 cm). Das kleine Knübbelchen an der rechten Vorderseite der Skala ist ein zusätzliches Tariergewicht, wenn z.B. größere Leergewichte ausgeglichen werden sollen.

"Hui, auf dieser Waage kriege ich Flügel... aber leichter werde ich nicht!" schreit unser Ringo im spielerischen Foto-Shooting.

Die cremeweiße Waage von SOEHNLE überrascht mit weißen, schnittig gebogenen Seitenhaltern, die offen verschraubt die schwarz bedruckte, gebogene Metallskala tragen. Mit dieser Küchenwaage aus den 1950er Jahren kann sogar bis 12 kg gewogen werden, auf 10 g genau (h: 10  b: 32  t: 21 cm). Deswegen wurde diese SOEHNLE Standwaage in den 1950er und 1960er Jahren gerne mit einer Babyschale gekauft, um das Gewicht des Säuglings streng zu kontrollieren.

Auch die Waage WESTA Favorit aus den 1950er bis 1960er Jahre bleibt der bekannten Farbgebung treu, weil etwas anderes in der Küche einfach nicht gewüscht war! Die mechanische Küchenwaage weist einen weißlackierten Metallkorpus mit silbergrauer Gummiumrandung auf. Mit der abnehmbaren, verchromten Waagschale wiegt die Standwaage bis zu 10 kg, auf 10 g genau (h: 11  b: 33  t: 23 cm).

Diese Waage im schnittigen 1950er Jahre Design zeigt keine Markenkennzeichnung, jedoch eine Besonderheit: Alle hier vorgestellten Waagen haben auf der oberen Skala die Feineinteilung und Tara, auf der unteren die Grobeinteilung mit dickem, sichtbarem Gewicht. Diese Standwaage hat die umgekehrte Einteilung und das dicke Gewicht versteckt sich hinter der gebogenen Skala. Eine hübsche Änderung in den innovativen 1950er Jahren, die sich nicht durchgesetzt hat ...  

Die analoge Waage von KRUPS, Modell "Gold" der 1960er Jahre besticht zwar ebenso mit einem weiß lackierten Metallgehäuse und schwarzer Skala, jedoch glänzt Messing an Skala, Gewichte und Gestänge – daher der Name "Gold"! Trotz edlem Messing wiegt die KRUPS Küchenwaage bis zu 10 kg ebenso auf 10 g genau, selbstverständlich mit Tariergewicht. Statt Edelstahl oder Messing greift KRUPS bei der abnehmbaren Waagschale dieses "Gold"-Modells zu weißem Kunststoff namens "Ultrapas". Und Ultrapas überzeugt mit "besonderen Vorteilen an der KRUPS Waage:

• unübertroffen stabil
• geruchs- und geschmacksfrei
• unempfindlich gegen alle im Haushalt vorkommenden Säuren
• wärmebeständig bis zu 80 Grad, daher bei normaler Temperatur zu spülen
• absolut farbbeständig"

Und warum gibt es Ultrapas Kunststoff nicht mehr, liebe KRUPS Leute? Oder heißt der Kunststoff heute nur anders?

Die weiße Standwaage von KRUPS steht mit seinem weiß lackierten Metallkorpus auf vier schwarzen Gummifüßchen (h: 25  b: 29  t: 19 cm). Das aufgesetzte, offene Skalenblatt besteht aus Metall, teilweise schwarz lackiert. Die KRUPS Standwaage wiegt bis zu 10 kg, jedoch nur auf 50 g genau. Unterhalb der abnehmbaren, weißen Waagschale aus Kunststoff auf der Oberseite des Metallkorpus kann an einem Rädchen die Nullstellung (Tara) der Standwaage eingestellt werden.

Die analoge Waage von DEP, Modell 2258, wahrscheinlich hergestellt in der DDR, besticht mit anderer Farbgebung: Der Metallkorpus zeigt sich mit blaugrauer Hammerschlaglackierung und verchromter Skala mit roter Aufschrift und Schiebegewichten (h: 11  b: 30  t: 21 cm). Die abnehmbare, weiße Waagschale aus Kunststoff mit Feststellklemme und Tara-Einstellung wiegt bis zu 10 kg, auf ca. 10 g genau. Das schlichte, funktionelle Design ist zeitlos, jedoch lässt die schwere Verarbeitung des Korpus mit der leichten Kunststoff-Waagschale auf die 1960er Jahre schließen. Später wurde halt vermehrt an Rohstoffen gespart und mehr Kunststoff an Waagen eingesetzt.